Über das gesamte Jahr 2005 begleiteten Susanne Ahner und Frika Duwe den Rückbau am Rennebogen mit künstlerischen Mitteln. Sie sammelten Tapeten aus den leergezogenen Wohnungen, banden ein großes Buch daraus und gingen damit in die Umgebung des Rennebogens um mit den Menschen zu sprechen. Die Tapetenmotive lösten vielfältige Erinnerungen und Berichte aus, vom Aufbau über den Umzug bis hin zum Abriss des Rennebogens und einem Ausblick in die Zukunft.

Aus der Sammlung von Tapeten, Fotos und Interviews entwickelten die Künstlerinnen das Tapetenwechsel-Erinnerungsmöbel. Es vereint Tapetenbuch, Foto­dokumentation und Hörstation ­– eine Einheit zum Hören, Sehen und Anfühlen. Es wurde am 28. Januar 2006 in der Stadtteilbibliothek Flora-Park der Magedurger Öffentlichkeit übergeben. Hier konnten alle Beteiligten und Betroffenen immer wieder nachschauen und nachhören, wie es war am Rennebogen vor und mit dem Abriss.

Inzwischen ist aus den persönlichen Geschichten des Stadtteils Neu Olvenstedt Magdburger Stadtgeschichte geworden: Seit 2016 ist das Erinnerungsmöbel im IBA-Shop zu erleben, einer Ausstellung des Stadtplanungsamtes zu Vergangenheit und Gegenwart der Stadtentwicklung Magdeburgs im Zentrum der Stadt.